Freigeist, der Lautschrift [ˈfraɪ̯ɡaɪ̯st]
oder, wenn sich der Kreis schliesst.
Ich war schon als Kind freiheitsliebend oder anders gesagt, ich machte mir meine eigenen Gedanken. Mit ca. 4 Jahren entfuhr mir der Satz: “Gäll, Mami, mir dänked, was mir dänked! ” ¹ Dies im Zusammenhang mit der Tatsache, dass unsere Nachbarin am Sonntag an der Türe klingelte, um meiner Mutter mitzuteilen, dass man am Sonntag keine Wäsche draussen aufhängt. Meine Mutter sagte dazu wohl sicherlich so etwas, wie das solle sie (die Nachbarin) doch nicht daran hindern, IHREN Sonntag so zu gestalten, wie sie es mag. Sie gab auf solche Regeln nicht allzu viel.
Ich hatte immer schon Mühe mit Regeln, die für mich keinen Sinn ergeben. Ich habe wohl ein Gemüt, wie unsere Labradorhündin Lea (sel.) Sie war sehr gut erzogen, wägte jedoch bei jedem Kommando erst einmal ab, ob es einen Grund gab für das Kommando, denn dann müsste sie schnell genau das tun, was sie wohl nicht sollte, z:b. Jemanden begrüssen, den wir gar nicht kennen. Wenn es denn einen Grund gab, überlegte sie, ob es Sinn macht, dem Kommando zu folgen, z.B. auf Fuss zu kommen oder ob es nicht auch eine Alternative gäbe, z.b. den Grund erkannt zu haben, so zu tun, als sähe man nichts, dann zwei Schritte näher kommen und dann jemanden völlig ignorierend vorbeigehen lassen. Dazu muss man ja nicht erst kommen. Lea war eine Meisterin im Umgehen von Unnötigem und Sinnlosem, das setzt aber voraus, dass man die Regeln kennt und sie auch richtig interpretieren kann.
Mit 7 wurde ich getauft, mit der sicherlich guten Absicht, dass ich das selber entscheiden dürfe, ob ich das überhaupt wolle. Nur mit 7 hatte ich nicht die Fähigkeit, das ernsthaft zu überdenken, ich wollte irgendwo dazu gehören und wie alle anderen getauft sein und später in den Konfirmanden-Unterricht gehen. Die Taufe fand bei uns zu Hause statt, ich wurde mit evangelischem (somit nicht heiligem und auch nicht geweihtem) Wasser getauft im Namen Gottes, des Sohnes und es Heilgen Geistes. Meine Taufpaten durfte ich selber wählen, was im Nachhinein keine gute Idee war, denn es waren Bekannte und nicht Verwandte, Letztere hatten mir das zeitlebens übel genommen.
Ich habe mich niemals binden lassen, so habe ich bei den Pfadfinderinnen, nie den Eid abgelegt. Dafür musste ich auf ein sehr schönes Abzeichen verzichten. Der Eid lautete damals: „Ich verspreche, mein Bestes zu tun, um Gott, meinem Land, meinen Eltern und meinen Mitmenschen zu dienen, das Pfadigesetz zu befolgen und täglich eine gute Tat zu tun.“
Mir ging es um den Begriff des Dienens, ich wollte niemandem dienen, nicht Gott, nicht dem Land, nicht meinen Eltern, das mit der guten Tat, kann man freiwillig tun und das versuche ich bis heute einzuhalten – ganz ohne Treueeid.
Ich hatte nie Mühe mit sinnvollen Regeln und Gesetzen, jedoch mit allem, was meine persönliche Entfaltung und meinen Wendekreis einzuschränken schien.
Mit dem Religionslehrer im Gymnasium hatte ich mich angelegt, ganz ohne es zu wissen. Es ging ums Töten, wohl eine Bibelstelle in der gesagt wird, man dürfe keinen Bruder töten. Ich fragte, wie es um die Schwester stehe, worauf ich zur Antwort bekam: Sie lesen zu viel Marcuse” Ehrlich wie ich bin, sagte ich; “den kenne ich nicht, ich kenne nur Dr. Mabuse” Tja, da war sie, die Ungerechtigkeit, ich musste vor die Türe. Idealerweise hätte er mir erklärt, wer Marcuse ² ist, offensichtlich unterstellte er mir linkes Gedankengut.
Unterstellungen, das ist ein grosses Thema, als freier Geist muss und darf ich das denken, was ich denke, allzu schnell wird man jedoch Gruppierung, Ideologien, Religionen oder politischen Richtungen zugeordnet.
Um wirklich alle Richtungen zu verstehen, habe ich mich mit Vielem, bei weitem nicht allem, auseinandergesetzt. Ich habe in einem Nebenfach Kirchengeschichte studiert, um zu verstehen, wie Kirche und Religion zusammenhängen. Ich habe diesen seltsamen Test bei den Scientologen gemacht, wo einem gesagt wird, man nutzte nur 10% seines Gehirns. Wenn mich etwas verärgerte, dann waren dies die plumpe Anmache von Sekten und Religionsanhängern.
Auch eine bekannte Loge in Zürich hatte ich über einen gewissen Zeitraum besucht, man konnte mich nicht überzeugen.
Ich hatte auch mal bei einer politischen Partei eine kurze Zeit die Sitzungen verfolgt, niemals wäre ich Mitglied geworden.
Die Reise durch Indien erlebte ich zu jener Zeit als Bhagwan aktiv in Goa tätig war, niemals hätte ich ihm begegnen wollen. Es gab Freunde, welche Angst um mich hatten, dass ich in Indien in irgendeiner Sekte oder bei einem Guru verschwinden könnte, sie hatten keine Ahnung, dass das unmöglich war.
Es gäbe unzählige Geschichten und Beispiele, welche ich erzählen könnten, die im Nachhinein immer das Gleiche belegen: Das Hauptproblem ist und bleibt, dass ich meinen eigenen Weg gehe, keinen vorgeschriebenen, keinen, den schon ein anderer ging, ganz meinen eigenen, wenn auch dieser manchmal schwierig und oft auch ein einsamer ist.
Oft bin ich angeeckt mit meinen Gedanken und Ideen, vieles war seiner Zeit voraus oder eben nicht konform. Ein Freigeist lässt sich nicht zuordnen, höchstens all jenen, die auch Freigeister sind in ihrem Denken, dieses ist aber niemals gleich.
Ich musste und wollte nie “dazu gehören”
Immerzu war ich jedoch spirituell unterwegs, wusste um einen allumfassenden Gott, keinen Gott der Religionen. Ein Gott der Empathie, nicht einer, der bestraft. Schuld ist ein Teil unseres Lebens, den wir auf uns nehmen, nicht etwas, wovon wir mittels Ablass befreit werden können. Alles, was wir tun bestimmt uns und niemand bestimmt, was wir tun, alles ist freier Wille und dennoch, manches ist auch Vorhersehung.
Kismet ³
An unserem Karma führt kein Weg vorbei, wir werden gemessen an dem, was wir tun, das ist eine goldene Regel, die Sinn macht. Auch in der Bibel findet sich dazu eine Passage
„Seht euch vor, vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reissende Wölfe.
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.
Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?
So bringt ein jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte.
Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen.
Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
Darum: An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“
Warum schreibe ich diesen Beitrag?
Ich hatte mich in den letzten Jahren intensiv mit mir und meinem Leben auseinandergesetzt, habe versucht, meine Beweggründe für jenen oder diesen Weg zu verstehen. So bin ich auf die Genschlüssel gestossen und es verwunderte mich nicht, dass in meinem Lebenswerk der Genschlüssel 55 steht.
Es ist der einzige Genschlüssel, bei welchen die Gabe und die Siddhi (das ist die höchste Frequenz) gleich lauten, nämlich Freiheit.
Die Kunst besteht darin, sich niemals als Opfer zu fühlen, sondern immer aus freien Stücken zu entscheiden. Es war ein langer Weg durch mein Leben, um das wirklich zu verstehen. Aber hier schliesst sich tatsächlich der Kreis.
Menschen mit der 55 durchlaufen drei sehr unterschiedliche Lebensphasen, diese können so unterschiedlich sein, als ob man drei verschiedene Leben gelebt hätte. Deshalb erklärt sich der tiefe Sinn erst mit der dritten Lebensphase und erteilt damit auch einen neuen Lebensauftrag.
In der ersten Phase habe ich gelernt. Habe viele Fehler gemacht, stand mehrfach am Abgrund. Bin hingefallen, auch mehrfach und immer wieder aufgestanden. Ich habe aber auch gelebt und wie! Ich bin viel gereist und habe Länder und Leute kennengelernt.
In der zweiten Phase wurde ich Heilerin. Es gab Menschen in meinem Umfeld, die dachten, ich mache das jetzt ein bisschen und dann höre ich eh wieder auf. Sie habe sich geirrt. Es wurden 30 Jahre mit viel Erfahrungen und grossen Veränderungen in meinem Leben. Ich wurde sesshaft.
Sodann fing ich an, mein Wissen weiterzugeben, dies ist der Anfang der dritten Phase, in welcher ich meinen Lebensauftrag mit Demut annehme.
Die 55 im Lebenswerk – Der Held ist der Freigeist
Wenn die 55. Gabe dein Lebenswerk prägt, ist deine höchste Bestimmung, emotionale Freiheit zu verkörpern und anderen als Spiegel für innere Befreiung zu dienen. Dein Weg führt dich durch die Tiefen emotionaler Turbulenzen und durch das Gefühl, dem Leben ausgeliefert zu sein – bis du erkennst, dass die wahre Freiheit nicht im Aussen liegt, sondern im völligen Annehmen deiner emotionalen Natur. Du bist hier, um:
- Das Ende alter emotionaler Abhängigkeiten einzuleiten – sowohl in dir als auch kollektiv.
- Menschen zu inspirieren, ihr Herz zu öffnen, auch wenn es weh tut.
- Authentisch zu sein, selbst wenn das bedeutet, unbequeme Wahrheiten zu leben.
- Emotionale Tiefe zuzulassen, ohne davon beherrscht zu werden.
Genschlüssel 55 ist auch mit einem kollektiven Quantensprung verbunden, den Richard Rudd als „den grossen Wandel“ beschreibt. Es ist ein evolutionärer Übergang der Menschheit – von der genetischen Programmierung der Angst (Überleben) hin zu einer neuen Welle des Herzbewusstseins (Freiheit und Liebe).
Essenz im Lebenswerk:
Du bist kein Opfer deiner Gefühle – du bist ihr Alchemist.
Deine Präsenz befreit.
Du bist geboren, um als lebendige Erinnerung an das göttliche Vertrauen zu wirken.
Wer mehr über die Genschlüssel und sich selber erfahren möchte, kann sich die folgende Seite anschauen: https://corinneheitz.com/die-gen-schluessel/
¹ in etwa: Gell Mami, wir denken, was wir denken
² Herbert Marcuse (1898–1979) war ein deutsch-amerikanischer Philosoph, Soziologe und politischer Theoretiker. Er war ein bedeutendes Mitglied der Frankfurter Schule und ist bekannt für seine kritische Theorie des Kapitalismus und seine marxistische Gesellschaftsanalyse. (Nie gelesen!)
³ Kismet pirituell/philosophisch:
Wird im Kontext von Vorherbestimmung, Karma oder Lebensplan verwendet – besonders in islamisch geprägten Kulturen.