J’en ai marre – Ich habe es satt!

Lesezeit: 17 Minuten

Dichtestress

Ist vielleicht die best mögliche Überschrift.

Diesen Artikel habe ich geschrieben, weil wir mit Freunden beim Essen waren und die leidige CO2-Diskussion zum Thema wurde.

Bitte den ganzen Artikel lesen, ich bin wie immer optimistisch!

Ich muss Dampf ablassen

Täglich werde ich über soziale Medien, die Tageszeitung und auch das Fernsehen bombardiert mit widersprüchlichen Informationen. Aber nicht nur das, sondern die bewusste Lenkung in jenes oder ein anderes politisches Lager, die Polarisierung der Gesellschaft in ihrem Denken und Handeln, macht mir Sorgen.

Es kommt mir vor,  als ob die Masse Menschheit  in verschiedene Pferche getrieben wird und dort auf die eine oder andere Weise gemolken und bewirtschaftet wird. Bei dieser Bewirtschaftung geht man bewusst über Leichen, denn alles was zählt, ist der Gewinn.

Money makes the world go round

Der gute Mensch wird mit “Gutmenschen” zum idiotischen unverbesserlichen Sozialisten und linken Fanatiker herunter betitelt und der kritisch denkende und nicht leichtgläubige Mitmensch (selbst auf Expertenebene) als “Verschwörungstheoretiker” abgekanzelt.

Die sozialen Medien machen es möglich, dass  verschiedene Lager sich mit Dummheit und Unwissen vermischt sowie mit Hass und Frustration vermengt aufeinander losgehen und jeglichen Anstand vernachlässigen.

Ich möchte im folgenden Text ein paar Themen aufgreifen, die zur Zeit stark polarisieren. Ich werde versuchen, dahinter zu schauen und eventuell finde ich ja den einen oder anderen Grund, weshalb die Polarisierung durchaus erwünscht ist und wiederum die Wirtschaft beflügelt, die Politiker im Amt lässt und uns Menschen  zermürbt.

Von der globalen Erwärmung bis zum Klimanotstand

Ja ich fasse es an, dieses heisse Eisen!

Nirgends gibt es so viele Meinungen, politischen Zündstoff und Polemik wie bei diesem Thema. Ich versuche zu sortieren.

Real ist: Der Klimawandel findet statt, da gibt es nichts zu leugnen oder schön zu reden.

Mein Biologielehrer hat bereits vor 50 Jahren vor einem Klimawandel mit Schmelzen der Gletscher und der Polareiskappen gewarnt.

1972 warnte der Club of Rome (ein Zusammenschluss vieler Experten aus vielen Ländern) eindringlich vor den Grenzen des Wachstums.

Real ist: Die Industrialisierung hat seit 1850 zum Klimawandel beigetragen, sei es durch Belastungen von Wasser und Luft, Verwendung fossiler Brennstoffe (Gas, Erdöl, Kohle) und der Freisetzung von Treibhausgasen wie CO2,  FCKW, Stickstoff und Methan.

Wo ist jetzt das Problem? Das muss doch jeder sehen und ernsthaft wollen, dass sich auf diesem Planeten etwas ändert. Und wieso muss ich jetzt hierzu überhaupt meinen Senf dazu geben?

Der miese Trick von Wirtschaft und Politik

Thema Ozonloch und FCKW

Da war doch mal was? Es gab ein Loch in der Ozonschicht, das , so sagte man, durch Treibgase verursacht wurde. Dieses Loch würde eine UV-Belastung für uns produzieren, so dass Hautkrebs zunehmen würde.

Es kam zu einem Verbot von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) vor allem  in Sprays und Kühlschränken. Die UV-Strahlung wollte man mithilfe von in die Atmosphäre zu bringenden Metallverbindungen senken.  Hier hat die Politik gehandelt und FCKW verboten.

Auszug aus Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Fluorchlorkohlenwasserstoffe

"Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten halogenierten
 Kohlenwasserstoffe durch Direktfluorierung (Moissan) und 
elektrophil katalysierten Halogenaustausch (Swarts) 
hergestellt. Die ersten FCKW (CFCl3 und CF2Cl2) wurden 1929 
durch Thomas Midgley bei General Motors synthetisiert. 
Ab 1930 wurden die FCKW technisch hergestellt und zunehmend 
als Kältemittel in Kältemaschinen, als Treibgas für 
Sprühdosen, als Treibmittel für Schaumstoffe, als Reinigungs-
und Lösungsmittel eingesetzt. Der Einsatz als Kältemittel 
in Kühlschränken ist seit 1995 verboten, da FCKW zur 
Zerstörung der Ozonschicht beitragen.

In Wahrheit hat sich die Ozonschicht nicht erholt und das Loch über der Antarktis ist immer noch vorhanden.  Hierzu ein sehr interessanter Artikel aus der NZZ https://www.nzz.ch/wissenschaft/keine-entwarnung-fuer-die-ozonschicht-ld.1354527

Es ist eben auch nichts so, wie es sein sollte, nicht alle Länder verzichten auf FCKW.

 Die Hauptverantwortlichen für die neuerliche Emission einer industriell hergestellten Substanz, die die Ozonschicht angreift, sind zwei Provinzen in Ostchina. Doch die entscheidenden Hinweise haben Forscher nicht von dort erhalten.

Quelle: https://www.nzz.ch/wissenschaft/fckw-die-quelle-einer-ozon-zerstoerenden-substant-liegt-in-china-ld.1483725

Die Kritik am Konsumverhalten

Weil das so nicht funktioniert und die Wirtschaft sich ihre Gewinne nicht nehmen lässt, sucht man nach Schuldigen und übt Kritik am Konsumverhalten. Das hat zwei Folgen:

1. Die Einen fühlen sich schuldig und versuchen ihr Konsumverhalten zu verändern und wollen damit die Welt retten.

2. Diese  zeigen mit dem Finger auf die Anderen, die angeblich nichts tun wollen, um etwas zu ändern.

Daraus entstehen populistische Tendenzen, welche zur Polarisierung führen. Jeder will dem Anderen beweisen, dass er / sie recht habe und zitiert Wissenschaftler aus dieser oder jener Ecke. Die Politik kann sich bezahlt von der Wirtschaft zurücklehnen und der Hetze gelassen zuschauen.

Es entstehen auch politisch zwei gegensätzliche Lager, diejenigen, die für die Eindämmung der Wirtschaft sind und jene, die eine völlig liberale Haltung, auch den Umwelteinflüssen gegenüber,  einnehmen. Man kann nicht mehr zusammenkommen.

Beispiele

Methangas

Das war ein erster Versuch, nicht politisch etwas zu ändern, sondern den Konsumenten für sein Verhalten zu rügen. Wir erinnern uns (vielleicht). Eines Tages wurde ein grosser Ham-Burgerhersteller angeprangert am Treibhauseffekt und der globalen Erwärmung schuldig zu sein.  Für die Weideflächen mussten die Wälder herhalten, ebenso für den Anbau von Futter und die daraus resultierenden Monokulturen.

Die Konsumenten waren schuld, denn man sollte die Firma boykottieren.

Was ist passiert? NICHTS!

Der Treibhauseffekt von Methangas ist dennoch unumstritten:

“Alle Vorgänge, bei denen Methan entsteht, nennt man Methanquellen. In der Natur sind Feuchtgebiete wie Sümpfe und Moore die wichtigsten Quellen. Sie finden sich vor allem in den Tropen  und in höheren Breiten wie etwa in Sibirien oder im Norden Kanadas. Wenn organische Bestandteile in Feuchtgebieten von Wasser bedeckt werden, ist bei der Verrottung der Sauerstoff im Wasser schnell verbraucht. Dann setzt der Fäulnisprozess ein, und Methan wird emittiert. Bei den wichtigsten menschlichen Methanquellen ist die Emission ziemlich gleichmäßig verteilt. Erdgas besteht hauptsächlich aus Methan, das bei der Förderung oder bei Lecks in Erdgasleitungen frei wird. Bei Wiederkäuern wie Rindern, Hirschen, Giraffen u.a. Tieren, die einen Wiederkäuermagen besitzen, entsteht Methan im Magen und wird beim Rülpsen an die Umwelt abgegeben. Durch den hohen Fleischkonsum hat die Haltung von Rindern auf der ganzen Welt enorm zugenommen und damit auch die Methanemission aus Rindermägen. Beim Reisanbau entsteht Methan dann, wenn die Reisfelder überflutet werden, wie es in den großen Reisanbauländern Indien, China, Vietnam u.a. üblich ist.

Wie kommt Methan wieder aus der Atmosphäre? Ein Methan-Molekül verbleibt durchschnittlich 12 Jahre in der Atmosphäre. Das ist deutlich weniger als bei Kohlendioxid, dessen Moleküle sich 30 bis 100 Jahre in der Atmosphäre aufhalten, wegen der starken Treibhauswirkung von Methan aber dennoch zuviel. Methanmoleküle werden nicht wie Kohlendioxid durch die Vegetation oder den Ozean wieder aus der Atmosphäre herausgenommen, sondern durch eine chemische Reaktion. Dabei verbindet sich Methan mit einer Wasserstoffverbindung zu Bestandteilen, die keine Treibhauswirkung haben.

Von der gegenwärtig in die Atmosphäre abgegebenen Methanemission stammen deutlich mehr als die Hälfte (etwa 60 %) aus menschlichen Quellen. Das hat dazu geführt, dass sich der Gehalt von Methan in der Atmosphäre seit Beginn der Industrialisierung deutlich mehr als verdoppelt hat. Besonders seit den 1980er Jahren bis zum Jahr 2000 ist der Methangehalt stark angestiegen. Zwischen 2000 und 2007 gab es dagegen keinen weiteren Anstieg. Die Gründe dafür kennt man nicht. Seitdem steigt die Konzentration jedoch wieder deutlich. Bis 2050 könnte der Methangehalt noch einmal um ca. 50 % zunehmen. ”  Quelle https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Methan_(einfach)

Um sich einen umweltverträglicheren Anstrich zu verpassen, hat McD ein neues Firmendesign entworfen:  Statt Rot ist der Hintergrund mit dem grossen M nun grün.

“Unsere Verpackungen sind grün: aus Recyclingfasern und nachwachsenden Rohstoffen” so die Werbung.

CO2

Ich komme der Sache nun etwas näher!

Hier hat man keine Mühe gescheut und für eine richtig gute filmreife Inszenierung gesorgt.

Man nehme:

1. Einen Skandal und einen Sündenbock

Der Abgasskandal bei den renommierten Autoherstellern ging durch die Presse. Er führte zu teuren Nachrüstungen bei Dieselfahrzeugen, der Verteufelung derselben und letztendlich zur politischen Drohung Dieselfahrzeuge (wohlgemerkt Autos und LKWs) zu verbieten. Da hat man des Volkes Nerv getroffen!

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2.  Des Volkes Zorn

Das Auto lassen wir uns nicht nehmen! Es gibt ja da weiss Gott schlimmere Umweltsünder. Die Neidkultur blüht auf und man findet auch schnell wieder die Schuldigen:

Kreuzfahrtschiffe und Flugzeuge, die machen viel mehr Dreck als alle Dieselfahrzeuge der ganzen Welt zusammen!

Es gibt sogar ein neues Wort: “Flugscham” , wer fliegt soll sich schämen!

3. Eine Galionsfigur muss her

Mit Greta kommt ein unschuldiges Wesen in die ach so kaputte Welt. Ihr Anliegen ist begründet und wir haben tatsächlich ein grosses Problem a) mit der Umweltverschmutzung und b) mit dem fortschreitenden Klimawandel.

Die Polarisierung nimmt zu, es gibt Schüler, die streiken, es gibt Erwachsene, die das nicht ernst nehmen wollen.

Das unschuldige Wesen ist schnell entlarvt und hinter ihr steckt eine ganze Bewegung mit viel Geld, die allerdings, so würde ich das verstehen, ein gutes Ziel hat, die Verbesserung unserer Lebenssituation auf dem Planeten.  Dass Greta nicht alleine ist, heisst noch lange nicht, dass das Ziel ein schlechtes sei.

https://www.nzz.ch/meinung/ist-greta-bloss-eine-marionette-ld.1499865?fbclid=IwAR1wYcgywHAsmlEdN1nzF95FkoVcozi_p-_rFomMgvie6KurWYoSOZ6JGgs

4. Wir lassen das Volk für seine Sünden bluten

Kommt Euch das bekannt vor? Der Mensch lebt in Sünde und muss dafür Ablass erwirken. Schon die katholische Kirche wusste, wie man das so lukrativ wie möglich gestaltet. Denn Sünde gab es schon immer. Wer sich versündigte, der kam in Fegefeuer und Hölle, um dies zu verhindern gab es den Ablass. Dass man diesen für bare Münze kaufen konnte, hat die Kirche nie gestört. Daran gestört hatte sich ein Herr Namens Luther, der sodann den Ablass für nichtig erklärte und auch das Sakrament der Beichte abschaffte. Das war die Reformation und genau so eine Reformation brauchen wir für Wirtschaft und Politik!

Der moderne Batzen für den Ablass ist die CO2-Steuer.

Zunächst galt das nur für Länder, diese mussten aber das Klimaabkommen unterzeichnet haben. Die ganz bösen Buben wollten das aber nicht tun. Wer zu viel CO2 produzierte, konnte von Ländern, die weniger als verlangt produzierten, gegen Geld ihren Überschuss ausgleichen. Die USA und China würde das Milliarden kosten und klar, das will man nicht.

Dann muss man sich eben am Geldbeutel des Bürgers bedienen. Mit der Begrünung, wenn es teurer würde, wird weniger konsumiert, ergo, wird weniger CO2 produziert, (die Logik stimmt schon).

Mit einer freiwilligen Zusatzzahlung beim Fliegen, kann man Klimaneutralität kaufen.  NEIN! Der Flieger stösst genau soviel CO2 aus, ob ich drin sitze oder nicht, ob ich ein teureres Ticket kaufe oder nicht. Da nur ein geringer Prozentsatz der Gesamtweltbevölkerung überhaupt fliegt, ist der Fingerzeig auf die Wenigen, ein gutes Politikum.

Unfreiwillig zahlen wir auf jede Tankfüllung unseres Autos oder für unser Heizöl eine CO2-Steuer. Hier bereichert sich der Staat, mehr nicht.

Ein Verbot von Dieselfahrzeugen und die Förderung von Elektrofahrzeugen ist ein willkommener Bonus für die Autoindustrie! Dass zur Herstellung von Elektrofahrzeugen unendliche Ressourcen an Lithium-Vorkommen benötigt werden, dass es ein zukünftiges Problem bei der Entsorgung von alten Batterien (das gibt es jetzt schon) geben wird, das wird natürlich unter den Teppich gekehrt.

Und übrigens, ein Dieselfahrzeug stösst mit der gleichen Motorleistung weniger CO2 aus als ein Benziner, denn der Verbrauch an Treibstoff ist bei Diesel geringer. Das Problem bei der Dieselverbrennung ist nicht CO2, sondern Stickoxyd!  Dazu gibt es zig Studien.

Die Kreuzfahrtscham wird bewusst nicht angesprochen, denn und das war schon einmal so in der jüngeren Geschichte, man sollte niemandem die Freude nehmen, die sich alle leisten können.  Damals hiess das Programm “Kraft durch Freude”.

Durch Polarisierung die wahren Probleme ignorieren

Mit der Möglichkeit, das Volk aufzuhetzen, werden die wirklichen Probleme weder erwähnt noch beseitigt.

Eines unserer Hauptprobleme ist tatsächlich die globale Erwärmung und die Umweltverschmutzung, der Hauptgrund jedoch ist die sogenannte Wertschöpfung. Es gibt Menschen und Firmen, die sich an den Ressourcen von anderen bereichern und das ganz offiziell und legal.  Ich muss das hier etwas vereinfacht und gekürzt darstellen, die Sache ist nämlich äusserst komplex.

So kommt es, dass es in Ländern mit vielen Ressourcen (z.B. Tungsten, Lithium, Erdöl) zu Armut und Hunger führt, denn sie werden ausgebeutet von Firmen jener Staaten, welche die z.B. seltenen Erden für die Herstellung von Gütern wie Smartphones oder Elektrofahrzeugen benötigen , meist mit Genehmigung ihres eigenen Staates.  Wehrt man sich gegen die Ausbeutung, droht Krieg.

Der Planet ist überbevölkert, und es ist nur logisch und nachvollziehbar, dass Menschen nicht dort bleiben, wo nur reine Wertschöpfung zu Gunsten ganz Anderer die Basis der Staatswirtschaft, wenn nicht sogar nur einzelner Machthaber, ist.  So kommt es zur Migration, eine Völkerwanderung von armen, ausgelaugten Staaten zu den reichen Staaten. Das ist natürlich nicht erwünscht, denn wir wollen ja nicht den Reichtum auch noch teilen.

Und es fällt ganz leicht wieder zu polarisieren, sei es wegen Hautfarbe, Religion oder Bildungsstand. Wenn die sich auf Gummibooten in die Gefahr des Mittelmeeres stürzen, dann sollten wir die doch nicht auch noch retten, wo kommen wir denn da hin?!

Unser Planet ist verstrahlt:  Das Leck von Fukushima wurde nie geschlossen, es gibt Tonnen von verstrahltem Wasser, welches langsam in den Pazifik abgelassen wird. Es gab dazu eine öffentliche Anhörung im japanischen Parlament (so was kann man in der Zeitung lesen). Der Vorstand von Tepco, das ist die Betreiberfirma, begründete das Vorgehen, dass man das Wasser in den Pazifik ablasse damit, dass das bei allen Kernkraftwerken auf der ganzen Welt üblich sei. KEIN AUFSCHREI der Politik!

Die Meere sind voll mit Müll und Plastik: Die Bilder sind viral und gehen um die Welt, versaute Strände, dichte Plastikteppiche, die auf dem Meer schwimmen, Tiere, die am Müll buchstäblich verrecken.

Strandgut I-Tirrenia 2013 (C) Corinne I. Heitz

Plastik verbieten, das wäre das erste Gebot! Nein, das schränkt die Wirtschaft ein, aber wir können 5 Rappen an der Migros-Kasse (oder Coop) für ein Plastiksäckli bezahlen, damit ist wieder der Ablass der Industrie erkauft.  Wo geht eigentlich das Geld dafür hin, werden damit die Meere gereinigt?  Angeblich ging der Verbrauch um 80% zurück, was ist aber mit all den eingepackten Sachen, was mit der industriellen Landwirtschaft, die unter und über Plastikfolien ihre Kulturen anlegt? Die müssten eine Platiksteuer zahlen oder ganz darauf verzichten oder eben mit einem Verbot belegt werden.

Hauptgegenargument: Das würde Arbeitsplätze kosten und die Lebensmittel verteuern.

NEIN! Es würden neue und schönere Arbeitsplätze entstehen, denn Landwirtschaft wird es auch, wenn sie weniger intensiv betrieben wird, immer geben.  Wenn billige Maschinen durch Menschen ersetzt würden, gäbe es vielleicht weniger zu ernten, es würden aber auch keine Tonnen an Lebensmitteln vernichtet, weil es in Wirklichkeit eine Überproduktion gibt.

Unsere Lebensmittel sind voll mit Toxinen, Antibiotika und Hormonen.

Auch hier wäre eine weniger intensive Landwirtschaft weniger umweltbelastend. Solange der Regenwald in Brasilien für den Anbau von Soja abgeholzt werden darf, solange sollten wir uns keine Sorgen um eine CO2-Steuer machen. Gleichzeitig wurden 20 bereits einst verbotene Pestizide wieder zugelassen. Wo ist hier der internationale Aufschrei?  Natürlich nicht, denn es sind die grossen multinationalen  Konzerne, die dadurch reich werden, dass wir vergiftet werden.

Tierleid

Die Massentierhaltung muss komplett in frage gestellt werden, ebenso Tiertransporte und das damit verbundene Leid.  Auch hier haben wir eine Polarisierung, die sich quer durch alle Bevölkerungsschichten breit macht.

Wer kein Tierleid will, soll kein Fleisch essen.

Was aber braucht es, um alle Veganer satt zu bekommen, zum Beispiel  Soja und Palmöl? Dazu werden in z.B. Indonesien grosse Wälder abgeholzt, zum Teil durch Brandrodung, der CO2- Ausstoss ist immens, der Schaden für die Wildtiere qualvoll und irreversibel. Gerodete Wälder bauen nicht mehr auf natürliche Weise CO2 ab. Deshalb ergibt sich die Situation, dass mehr CO2 produziert als abgebaut wird.

Der Aufschrei ist da, die Forderung: Man solle kein Nutella mehr essen, reicht aber bei weitem nicht aus. Wieder wird  mit dem Finger auf den Konsumenten gezeigt. Eine korrekte Politik, würde die Rodungen verbieten oder dafür sorgen, dass entsprechende andere Gebiete wieder aufgeforstet werden.

Veganer und Fleischesser bekämpfen sich aufs Übelste in den sozialen Medien. Nur das ändert ja nichts! Es braucht Gesetze zum Schutz der Tiere und es braucht vor allem Strafen, wenn Gesetze nicht eingehalten werden.

Thema Wasser

Ich mache es kurz!

Den einen steht das Wasser  bis zum Hals, Überflutungen sind an der Tagesordnung, Menschen und Tiere ertrinken. Bei den Anderen fehlt es an Wasser. Dürre und Hungersnöte sind Grund für Kriege und Armut.

Wasser ist unsere wichtigste Lebensgrundlage.  Etwa 2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Trinkwasser. https://reset.org/knowledge/mangelware-wasser

Die Privatisierung des Wassers führt dazu, dass sich ein gewisser namhafter Konzern am Wasser bereichert, es in Plastikflaschen abfüllt und es teuer verkauft. Selbst da, wo es kaum öffentliches Wasser gibt, werden die letzten Ressourcen den dort lebenden Menschen vorenthalten.

Hier ein kleiner Film, der alles beinhaltet zum Thema Bottled Water

Ach ja, fast hätte ich es vergessen. Es wird nicht der Firma mit N verboten, Wasser in Plastikflaschen abzufüllen, es wird uns gesagt, wir sollen die Firma boykottieren!  Hier bei uns mag das ja gehen, aber in den Ländern, wo es eben nur noch dieses Wasser gibt und das Wasser aus dem Wasserhahn nicht geniessbar ist, weil das grosse N, das trinkbare Wasser abfüllt, da klingt Boykott wie ein übler Scherz! Auch das ist Polarisieren: Arme gegen reiche Länder ausspielen!

Ich könnte die Aufzählung beliebig fortsetzen, es kommt unter dem Strich immer dasselbe heraus:

Wertvolle Ressourcen werden zur Kapitalbildung Einzelner genutzt zum Schaden aller!

Es darf nicht sein, dass Tiere, Lebensmittel und Rohstoffe an der Börse gehandelt werden und sich Dritte durch reine Spekulation bereichern können.

Überbevölkerung und Dichtestress

Unser Hauptproblem aber bleibt die Überbevölkerung, wir leben im Dichtestress.  Überall nimmt die Verkehrsdichte zu, die Industrialisierung schreitet fort, der Konsum muss geschürt und dann befriedigt werden. Es wird ausgerechnet, wo man wann noch mehr Autos verkaufen, mehr Strassen bauen kann und welche Flächen man zur Überbauung für die mehr Menschen freigeben kann.

Die Landwirtschaft muss mehr produzieren, um mehr Menschen zu ernähren, mehr Menschen brauchen Arbeitsplätze, das führt zu mehr Industrie und so weiter und so fort. Menschen ziehen von dort weg, wo sie keinen Lebensraum mehr finden, dort, wo sie hingehen, kommt es zum Dichtestress, das wiederum führt zur Suche nach dem Sündenbock und schnell sind wir dabei, Zuwanderung und Migration verhindern zu wollen. Auch hier wieder Polarisierung und Populismus.

Versuch einer Entzweiung der Gesellschaft

Als unverbesserliche Optimistin habe ich diesen Artikel nur deshalb geschrieben, weil ich tatsächlich die Hoffnung habe, dass wir etwas ändern  und vor allem die Polarisierung vermeiden können.

Was ist denn nun mit der Klimaerwärmung?

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Ja die gibt es und wir sollten uns deshalb auch wirklich Sorgen machen. Auf der Welt muss sich viel verändern, damit sie wieder lebenswert wird. Hier eine Tabelle, welche die Zunahme der Treibhausgase, die für die Klimaerwärmung mitverantwortlich sind, sehr gut aufzeigt. Es hat eben nicht nur mit CO2 zu tun!

Von US Govt – NOAA’s Annual Greenhouse Gas Index: http://www.esrl.noaa.gov/gmd/aggi/aggi.fig2.png, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=123611

Es nützt aber nichts, wenn wir uns spalten in zwei Lager und am Ende tut keiner was oder die einen hindern die anderen aus machtpolitischen Gründen daran, tatsächlich etwas ändern zu wollen.

Es spielt keine Rolle, ob die Erde sich erwärmt, weil sie das schon immer tat oder ob Treibhausgase daran schuld sind, ich denke es stimmt beides. Und was Greta angeht und die dazugehörige Bewegung, sie hat dafür gesorgt, dass man über das Klima redet! Jede kleine Pipifax-Partei will sich plötzlich ums Klima kümmern.

Es fragt sich eben nur WIE?

Steuern sind das falsche Mittel, auch Strafen für CO2-Ausstoss oder die Nutzung von Plastiksäcken machen keinen Sinn. Erhöhung von Mehrwertsteuern für Fleisch ist keine Lösung, die Gelder fliessen allesamt nicht in den Umweltschutz.

Meine Hoffnung sind neue Projekte und neue Technologien

Anreize schaffen

Der öffentliche Verkehr muss so ausgebaut werden, dass man ihn auch wirklich nutzen will und er muss günstiger werden, nicht immer teurer. Wenn die Bahn pünktlich und nicht überfüllt ist, dann fahre ich auch eine weite Strecke mit dem Zug.

Die Landwirtschaft muss umdenken, dabei braucht sie Unterstützung. Fleisch muss artgerecht produziert werden, dafür wird es teurer, das reduziert automatisch den Konsum, somit werden Weideflächen reduziert und die Nutztierhaltung verbessert.

Auch die Milchwirtschaft gehört komplett überdacht. Wir produzieren in Europa so viel Milch, dass sie billig nach Afrika exportiert wird. Die Bauern in den afrikanischen Ländern können ihre Produkte nicht verkaufen, weil sie mit der Billigmilch nicht konkurrieren können.

Ja es wird den Einen oder Anderen oder uns Alle etwas kosten, wenn wir Verbesserungen wollen.

Wenn jedoch  jeder für seine Arbeit, egal auf welchem Gebiet, das bekommt, was seine Arbeit wert ist und nicht nur Wenige von der Leistung Vieler profitieren würden, hätten wir eine ganz andere Stimmung in der Bevölkerung.

Und nein, nicht jeder ist ein linkes Schwein, der versucht, die Welt in eine bessere zu verwandeln.

Neue Technologien

Es gibt sie und man sollte sie einsetzen.

 Alternativen für Plastik

Anstelle von Plastik müssen verrottende Materialien eingesetzt werden, in einer Zeit vor Plastik ging das auch.

Die EU hat beschlossen, Plastikmüll den Kampf anzusagen. In einigen Ländern – vor allem außerhalb der EU – wird dieser Kampf schon seit längerem geführt. Dünne Plastiktüten, die zum Beispiel in der Obst- und Gemüseabteilung kostenlos ausgegeben werden, stehen auf der Feindesliste. Doch auch Einwegbesteck, Strohhalmen und Plastikflaschen geht es an den Kragen. In diesen Ländern hat man bereits Maßnahmen gegen den übermäßigen Plastikverbrauch ergriffen:

Neue Treibstoffe

Wie brauchen weder ein Dieselverbot noch eine Masse an E-Fahrzeugen, die wiederum zu einer neuen Umweltbelastung werden.

Einem Forscher-Team an der ETH Zürich ist es gelungen, aus CO2 und Sonnenenergie Benzin herzustellen.

Das ist sensationell, denn so würde nicht nur CO2 abgebaut, es würden auch keine nicht erneuerbaren Energien für Fliegen und Autofahren verbraucht! https://ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2019/06/mm-solare-mini-raffinerie.html

Aus Abgas wird Dünger

Es gibt nicht nur Kreuzfahrtschiffe, es gibt wesentlich mehr Handelsschiffe. Rund 40’000 Schiffe sind auf den Weltmeeren unterwegs.  Weltweit gibt es circa 6.500 Passagierschiffe; davon etwa 300 Kreuzfahrtschiffe.

Ein Spin-off der EPFL hat einen Weg gefunden, um Schiffsabgase zu waschen. Eine Kombination aus Elektrizität und Chemie verringert die Luftverschmutzung und produziert Nutzmittel.  https://www.horizonte-magazin.ch/2019/06/06/aus-abgas-wird-duenger/

Aufforstung

“Die weltweite Aufforstung von Wäldern wäre auf einer Fläche von 0,9 Milliarden Hektar möglich und könnte so zwei Drittel der vom Menschen verursachten CO2 -Emissionen aufnehmen. Dies wäre die effektivste Massnahme gegen den Klimawandel. Zu diesem Schluss kommt eine aktuell in Science publizierten Studie der ETH Zürich.” https://ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2019/07/wie-baeume-das-klima-retten-koennten.html 

“Zehn afrikanische Staaten haben dem Klimawandel mit einem riesigen Aufforstungsprogramm den Kampf angesagt. In Afrika sollen bis zu dem Jahr 2030 auf einer Fläche, die dreimal so groß wie Deutschland ist, 100 Millionen Hektar neuer Wald entstehen.” https://www.gemeinsam-fuer-afrika.de/aufforstung-fuer-afrika-milliarden-fuer-neue-waelder/

Was kann ich, was kannst Du tun?

Wählen!

Politiker, die sich gegen eine Klimapolitik aussprechen, sind nicht wählbar.

Politiker, die mit der Wirtschaft lobbyieren, sind nicht wählbar.

Wir müssen Politiker wählen, die neue Technologien (ohne dass sie wiederum Schaden anrichten wie z.B. Mobilfunknetze oder E-Fahrzeuge und Kernkraftwerke) unterstützen und die rechtlichen Grundlagen für eine moderne gesunde Welt schaffen möchten.

Wir müssen Politiker wählen, die Ideen aufzeigen, wie wir mit neuen Situationen (z.B. Migration) umgehen können, ohne Abschottungspolitik. Indem z.B. Projekte dort entstehen, wo die Migration ihren Ursprung hat.

Wir brauchen Regierungen, die in Bildung statt Rüstung investieren. Bildung führt zu weniger Armut und damit indirekt zu weniger Nachkommen, damit nimmt auch der Dichtestress  ab.

Bewusst einkaufen

Man kann schon seinen Beitrag leisten:

  • Regionale und Saisonale Produkte kaufen
  • direkt beim Bauern kaufen
  • auf Qualität statt auf Preis achten (besser dafür weniger kostet gleich viel)
  • weder Fleisch noch Gemüse oder Obst aus Massenproduktion kaufen
  • Auf möglichst wenig Verpackung achten
  • Keine Produkte die viele Flug- oder Seemeilen hinter sich haben kaufen
  • Selber wenig Müll produzieren und vor allem, nicht die Umwelt damit belasten. Coole Menschen können ja diesen roten Bullen trinken aber die Dose ins Gelände zu werfen ist uncool, ebenso Zigarettenkippen und -Verpackungen.

Nicht den Kopf in den Sand stecken!

Wir dürfen nicht aufgeben, wir dürfen nicht sagen, es habe doch alles keinen Sinn, die Welt gehe eh unter und dann sterbe halt der letzte Eisbär, die Dinosaurier seien ja auch einmal ausgestorben und der Planet habe es überlebt. Fatalismus ist die falsche Energie.

Und wer es wirklich noch ganz genau wissen will, warum es nach einer Eiszeit wärmer wird, und was unser Klima im grossen Kontext bestimmt, der sollte sich diese Doku nicht entgehen lassen:

Es wird Generationen von Menschen nach uns geben, wir sollten ihnen nicht nur den Müll, sondern auch die Hoffnung mitgeben!

In diesem Sinne mit Schiller (Maria Stuart):

Was man nicht aufgibt, hat man nie verloren

Für unsere Enkelkinder: Maximilian, Leonie, Aaron und Samuel

 

Alle Bilder sind entweder bei Fotalia gekauft oder stammen von mir.

Der Beitrag darf natürlich geteilt werden

 

2 Antworten auf „J’en ai marre – Ich habe es satt!“

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